1.4539 ist ein hochkorrosionsbeständiger austenitischer Stahl mit hoher Resistenz gegenüber zahlreichen organischen und anorganischen Säuren.
Weiterhin zeichnet er sich durch hohe Lochfraß- und weitgehendem Spannungsrisskorrosionswiderstand aus.
Diese Güte kann besonders für Medien, die Lochfraß oder Spannungsrisskorrosion verursachen, sowie für chloridhaltige Medien, Meerwasser bis ca. 70 °C, Schwefel- und Phosphorsäurelösungen verwendet werden.
Er weist eine ausgezeichnete Beständigkeit in Schwefelsäure auf:
- bis 20 °C alle Konzentrationen
- bis 50 °C Konzentrationen unter 60 % oder über 90 %
1.4539 neigt zu Heißrissbildung, ist jedoch ohne weiteres mit allen Verfahren hervorragend schweißbar.
Ein Schweißen ohne Zusatzmetall ist nicht ratsam, da dadurch die Heißrissneigung begünstigt wird.
Das Schweißen mit artgleichem Zusatzwerkstoff bedingt eine Begrenzung der Schweißenergie auf niedrige Werte, woraus geringe oder gar keine Aufschmelzung resultieren kann.
Die beste Lösung stellt die Verwendung eines DUPLEX-Werkstoffes, wie z. B. Novonit 4462, dar, der sich durch erhöhte Dehnungseigenschaften bei hohen Temperaturen auszeichnet.
Zusätzlich muss bei dem Einsatz eines DUPLEX-Schweißzusatzes darauf hingewiesen werden, dass das eine ferromagnetische Schweißnaht mit anderen Korrosionseigenschaften im Vergleich zum Grundwerkstoff zur Folge hat.
Andere geeignete Schweißzusätze sind Nickellegierungen wie z. B. Novonit 625. In allen Fällen sollte die Zwischenlagentemperatur 150 °C nicht überschreiten.
Eine Wärmebehandlung nach dem Schweißen ist nicht notwendig, und sogar dicke Bereiche sind aufgrund des niedrigen Kohlenstoffgehaltes nach dem Schweißen gegen interkristalline Korrosion beständig.
Aufgrund seines hohen Legierungsgehaltes ist 1.4539 nur schwierig zu zerspanen.